Autoglaser.de 346

Einscheibensicherheitsglas

Einscheibensicherheitsglas (Abkürzung: ESG) ist ein Glas, das im Gegensatz zu Verbundglas (mindestens zwei Scheiben) aus nur einer Scheibe besteht. Nachdem das Grundglas, zumeist Floatglas, in einer Glashütte erzeugt wurde, wird es, um ESG daraus entstehen zu lassen, entweder auf chemischen Weg (selten) oder auf mechanischem Weg nachbehandelt. Das Glas wird gebogen und nach dem Biegen nochmals stark erhitzt. Danach wird es schockartig und in sehr kurzer Zeit fast bis auf Raumtemperatur abgekühlt. Durch diesen Prozess (Vorspannen) entstehen Spannungen im Glas, die nach dem Erkalten erhalten bleiben. ESG ist aufgrund der Dicke und der Nachbehandlung mechanisch deutlich belastbarer als Verbundglas. Aufgrund der Spannungen im Glas, die dem Glas durch das Nachbehandeln "beigebracht" wurden, verträgt es jedoch so gut wie keine spätere Bearbeitung. Ritzen, Bohren, Schleifen usw. verträgt dieses Glas fast gar nicht. Auch das Hoch- und Herunterfahren einer beweglichen Seitenscheibe ist wie ein Schleifvorgang zu betrachten. In den Dichtungen, an denen die Scheibe entlanggeführt wird, sitzen immer kleinste Schmutzpartikel, die an der Scheibe reiben. Wenn also die Spannungsschicht an der Scheibe aus ESG abgerieben ist, entspannt sich das Glas und zerfällt in viele kleine, nicht scharfkantige Krümel. Dieser gewollte Effekt entsteht durch den weiter oben beschriebenen Herstellungsprozess.
Im Regelfall ist ESG an Fahrzeugen 5mm dick. Dieses Glas wird heute noch meist bei Seitenscheiben und Heckscheiben verwandt. Zunehmend wird aber auch Verbundglas für Seiten- und Heckscheiben angeboten, es weist eine bessere Geräuschdämmung auf und lässt sich durch das Einbringen besonderer Folien auch zu Funktionsglas (Sonnenschutzglas, Privacy-Glas) erweitern.

Weitere Bezeichnungen: Krümelglas, ESG, vorgespanntes Glas

Zurück zur Übersicht
Verweise im Autoglas-Lexikon / Autoglas-Glossar