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Glasbiegeverfahren

Der überwiegende Teil der Scheiben, die in Fahrzeuge eingebaut werden, ist gebogen. Als Biegeverfahren werden entweder das Schwerkraftbiegeverfahren oder das Pressbiegeverfahren (Press Bending) eingesetzt.

Beim Schwerkraftbiegeverfahren im “Horizontalverfahren“ wird die plane Glasscheibe (wenn Verbundglas gebogen werden soll die beiden Scheiben, das sogenannte Glaspaar) auf das Biegwerkzeug, die Biegeform, gelegt und in einem Biegeofen erwärmt. Durch die Viskositätsänderung des Glases (das Glas wird weich), die Schwerkraft und die Kinematik des Biegewerkzeuges schmiegt sich die Scheibe in die Biegeform und erhält somit die gewünschte Form und Geometrie.

Das Pressbiegen (Press Bending) erfolgt ebenfalls im Horizontalverfahren. Nachdem die Scheibe auf Rollgängen durch einen Ofenkanal transportiert und auf Biegetemperatur erwärmt wurde, erhält sie ihre endgültige Form durch einen Pressvorgang mittels eines zweiteiligen Stempels, der aus Patrize (Positiv) und Matrize (Negativ) besteht. Das Pressbiegeverfahren stellt den neuesten Stand der Glasbiegetechnik dar, gewährleistet geringste Biegetoleranzen und ermöglicht es, die gewünschte Form der Scheibe exakt bis zur Glaskante auszuformen.

Beim Glasbiegen im “Vertikalverfahren“ werden die Scheiben an mehreren Zangen an einer Kante aufgehängt und durchfahren so einen Ofen. Nach dem Austritt aus dem Ofen werden die Scheiben, ähnlich wie beim Pressbiegeverfahren, in ihre Form gebracht. Dieses Verfahren wird meisten bei Seitenscheiben aus Einscheibensicher-heitsglas (ESG) angewendet, weil nach dem Biegen die Scheibe durch eine beidseitig wirkende Luftdusche vorgespannt wird.

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