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Scheibengummi - Geschichte

Bis zu Ende der 1970er Jahre wurde in Europa die Verbindung von Glas und Karosserie an Fahrzeugen zum größten Teil durch Gummidichtungen hergestellt. Zwar war die Verklebetechnik schon entwickelt, für einen Großserieneinsatz reichten jedoch die Erfahrungen nicht aus. Es gibt nur weniges, was aus heutiger Sicht für die Verwendung von Gummidichtungen an Fahrzeugen spricht, eine Rückkehr zu dieser Technik ist nicht mehr zeitgemäß.

Seit etwa 1965 wurde in den USA jede Windschutzscheibe (WS) zusätzlich zur Gummifassung verklebt, da eine Windschutzscheibe einerseits bei einem Aufprall mit 30mph wenigstens zu einem Drittel in der Karosserie verbleiben musste, andererseits machte die Bauart der Fahrzeuge der 1960er mit den großen Panoramawindschutzscheiben und zurückgesetzten A-Säulen eine „Nur- Gummiverglasung“ unpraktikabel.

Der Einstieg in die werksseitige Verklebung von Autoglas erfolgte in Europa ca. 1977. Der Audi 100 der Baureihe ab 1977 war das erste in Europa produzierte Fahr-zeug mit verklebter Windschutzscheibe. Andere Modelle, vorwiegend von Opel folgten 1979/80. Die Verklebeverfahren setzten sich in der Erstausrüstung seit diesem Zeitpunkt mehr und mehr durch. Seit ca. 1990 ist die werksseitige Autoglas-Verklebung das überwiegend angewandte Verfahren. Alle anderen Verfahren zur Befestigungen von Scheiben an Fahrzeugen sind bedeutungslos geworden. Verklebte Scheiben erhöhen die Verwindungs-Steifigkeit der Karosserie erheblich, vermindern die Geräuschentwicklung und verbessern den Luftwiderstandsbeiwert (Cw-Wert).

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Verweise im Autoglas-Lexikon / Autoglas-Glossar