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Silikon

Silikon ist die Bezeichnung für eine Gruppe synthetischer Polymere, bei denen Siliciumatome über Sauerstoffatome verknüpft sind. Silikone nehmen eine Zwischenstellung zwischen anorganischen und organischen Verbindungen ein. In gewisser Weise sind sie Hybride, welche Eigenschaften aufweisen, die von keinem anderen Kunststoff erreicht wird.

Im Fahrzeugbau findet Silikon seine wesentlichen Anwendungen in den Bereichen Kleben, dichten und Schmieren. Silikone sind hochelastisch und schlecht elektrisch leitend. Ebenso finden Silikone ihre Anwendung in der Ummantelung und im dauerhaften Schutz von Bauteilen gegen chemische Reaktionen und mechanische Veränderungen. Des Weiteren findet Silikon in der Medizintechnik, z. B. bei Implantaten und Prothesen, einen sehr wichtigen Anwendungsbereich.

In der Anfangszeit mit Polyurethan verklebter Scheiben, in Deutschland in der Großserie also etwa nach 1985, kamen einige findige Autoglaser auf die Idee, die damals noch relativ teuren Polyurethan-Kleber durch preiswertere „Lösungen“ zu ersetzen und verwendeten in großem Umfang essigvernetztes Silikon, so, wie es etwa zum Abdichten im Sanitärbereich verwendet wurde. Die Folgen: Je nach Einbaulage der Scheibe und Dicke der Verlebung stank der Innenraum des Fahrzeugs wochenlang nach Essig und vor allem: An den Stellen, an denen die Verklebung auf der Karosseriefalz aufgebracht wurde, konnte man den Fahrzeugen beim Rosten zuschauen. Massive Durchrostungen der Scheibenrahmen in rekordverdächtig kurzen Zeiten waren die Folge. Ganz abgesehen von diesen unerwünschten Nebenwirkungen klebte solchermaßen verarbeitetes Glas auffällig schlecht und stellte ein maximales Sicherheitsrisiko dar.

Erst eine nachhaltige Aufklärungskampagne unter Kollegen stoppte diesen Unfug.

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