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Wärmedämmendes Glas

Grundsätzlich muss man Wärmedämmung an Fahrzeugglas zwischen den Glasarten unterscheiden. Bei Einscheibensicherheitsglas (ESG) ist ein wirklich wärmedämmender Effekt kaum messbar, auch wenn es sich um grün oder blau getöntes Glas handelt. Der Begriff des wärmedämmenden Glases wurde seinerzeit von der Automobilindustrie eingeführt, um Autofahrern einen Mehrwert zu suggerieren, für den sie auch deutlich mehr zahlen sollten, denn bis weit in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts war die Grundfarbe der Fahrzeugverglasung klar und nicht eingetönt und alle Fahrzeuge standardmäßig mit klarem Glas ausgestattet. Wie so oft begann auch damals die Ausrüstung von Fahrzeugen mit Mehrwert-Zubehör bei den Oberklasse-Fahrzeugen, in deren Ausstattungslisten der Begriff „wärmedämmendes Glas“ zum ersten Mal auftauchte und wo für einfach in der Masse mit Zugabe von Eisenoxid durchgefärbtes Einscheibensicherheitsglas unschamhafte Aufpreise verlangt wurden.

Auch grün getöntes Verbundssicherheitsglas (VSG) wurde zu Beginn seiner Verwendung in Fahrzeugen „wärmedämmend“ genannt, obwohl es sich ebenfalls nur um zwei eingefärbte Scheiben handelte, die mittels einer nicht wärmedämmenden PVB-Folie zusammengehalten wurden, der wärmedämmende Effekt war im Großen und Ganzen Marketinggeklingel.

Seit ein paar Jahren jedoch wird die Innenseite der äußeren Scheibe von Verbundsicherheitsglas mit einer dünnen, transparenten Metallschicht beschichtet und mittels spezieller PVB-Folien zusammengehalten. Dieses Verbundglas hat eindeutig nachweisbare Qualitäten bei der Zurückweisung der einfallenden Sonnenenergie an Fahrzeugen und wird heute in vielen Fahrzeugen, quer durch alle Fahrzeugklassen, als nützliches und sinnvolles Zubehör angeboten, das den Namen „wärmedämmend“ auch verdient hat.

Ungeschützte, freiliegende Metall-Beschichtungen auf der Innenseite von Einscheibensicherheitsglas, das vorwiegend bei Seitenscheiben und Heckscheiben Verwendung findet, haben sich als nicht praxistauglich erwiesen und haben außer einigen kurzen Serienversuchen nie Eingang in die Serienausstattungen von Fahrzeugen gefunden. Die Alternative liegt nur in der Verwendung von beschichtetem Verbundglas, das aber in der Nachrüstung meistens nicht erhältlich ist und zu teuer wäre. Also bleibt für die Aufrüstung von Einscheibensicherheitsglas zu wirklich wärmedämmenden Scheiben nur das Anbringen von Sonnenschutzfolien, die wirklich wirksame und nachweisbare Eigenschaften der Wärmedämmung erbringen. Neben dem wirklichen Komfortaspekt von nachträglich angebrachten Tönungsfolien kann auch Designaspekten mit Folien an Fahrzeugglas Rechnung getragen werden, denn Autoglasfolien sind in allen Helligkeitsstufen, von schwarz bis fast vollständig transparent, erhältlich.

Auch Isolierglas hat gute wärmedämmende Eigenschaften, allerdings ist der Einsatz in PKW nicht mehr denkbar, da mit dem Einsatz zu viele systembedingte Nachteile in Kauf genommen werden müssten.

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