Digitalisierung in der Automobilbranche

Eine Chance – aber für wen?

12. November 2015

Wir wehren uns gegen das Internet! Nein, dafür ist es längst zu spät! Das Internet ist bereits präsent und gehört schon zu jedem einzelnen Tag, so wie die Tasse Kaffee am Morgen.

Was steckt hinter der großen Headline „Digitalisierung in der Automobilbranche“?

Wer ist darin involviert und resultieren daraus nur Chancen und Nutzen oder wer zieht „den Kürzeren“? Wie sind die Zusammenhänge?

Auf all diese Fragen werden wir künftig näher eingehen.
Das 11. AUTOHAUS-Schadenforum, zu dem sich Ende Oktober in Potsdam alle Player der Branche getroffen hatten, und auch die Redaktion des autoglaser.de mit von der Partie war, hat es deutlich gezeigt: wer nicht auf den Zug der Digitalisierung in der Automobilbranche aufspringt, der sieht ihn künftig leider nur noch davon fahren.


Walter K. Pfauntsch, AUTOHAUS-Schadenmedien-Chefredakteur, Programmgestalter und Drehbuch-Autor des Schadenforums

© Foto: Udo Geisler

Am Anfang dieses großen Umbruchs stehen mal wieder die Automobilhersteller. Der Neuwagen läuft vom Band und bringt die tollsten Fahrerassistenzsysteme mit in die Autohäuser. Marketingmäßig im Hochglanzprospekt perfekt umgesetzt, wirbt das Auto in erster Linie mit Sicherheit! Dafür stehen zahlreiche Kamerasysteme und Sensortechnik zur Verfügung. Das Lenken eines solchen Autos erzeugt den größten Stolz beim Käufer und mit ruhigem Gewissen kann er sich voll und ganz auf die Unterstützung seines Neuerwerbs verlassen. Entsprechende Zahlen durchgeführter Unfallforschungen, Studien, Crashtests usw. überzeugen da auf ganzer Linie. 2018 dann die verbindliche Einführung von eCall (automatischer Notruf mit Standortübermittlung). Fahrzeuge, die mit unterschiedlichen Systemen kommunizieren können, sind schon seit einiger Zeit auf den Straßen unterwegs und Telematiktarife – angeboten von verschiedenen Versicherern – setzen eben Telematikboxen in den Fahrzeugen voraus.

Was passiert also? Es werden ununterbrochen Daten im Fahrzeug erhoben, gespeichert und teilweise übertragen. Fragt sich, wem gehören diese Daten, und wer darf sie verarbeiten? Wer hat den Nutzen davon und was sagt der Datenschutz dazu?


Volles Haus beim 11. Autohaus-Schadenforum 2015 in Potsdam

© Foto: Udo Geisler

Passiert dann, trotz sicherster Fahrzeugtechnologie, doch mal ein Unfall, beginnt ein unglaublicher Prozess, den wir hier mal übertrieben dargestellt haben: es wird ein automatischer Notruf mit Standortübermittlung abgesetzt, eine Notrufzentrale ist benachrichtigt, selbstverständlich auch gleich ein Dienstleister, der das Fahrzeug ggf. in eine Werkstatt transportiert. Doch in welche Werkstatt? Doch sicher in eine Partnerwerkstatt der Versicherung, werden Versicherungsnehmer ja mit Selectverträgen „gut versorgt“. Angekommen in der Werkstatt, wird der Schaden erfasst – digital versteht sich – die entsprechende Versicherung des Halters gibt den Schaden zur Reparatur frei und der Schaden kann nach Abwicklung gleich komplett und digital an die Versicherung versendet werden. Halt, vorher wird die Rechnung selbstverständlich von einem Prüfdienstleister noch auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Trifft die Rechnung nun als „OK-Rechnung“ digital bei der Versicherung ein, erfolgt die Regulierung und Bezahlung des Rechnungsbetrages automatisch an die Werkstatt. Möglich wäre es, dass sich nun in diesen Prozess noch Autovermietungen oder Carsharing-Firmen dazwischen schalten und sollte es bei der Schadensabwicklung mal zum Streitfall kommen, helfen spezialisierte Juristen, die ebenfalls zu den „Abwicklern“ in diesem Kreislauf gehören.

Eine tiefe Vernetzung all dieser Systeme lässt nur einen Schluss zu: Daten sind die Währung der Zukunft! Und wer Daten besitzt und verarbeitet, macht das Rennen.

Das Rennen um die Daten hat begonnen!

Wir halten Sie up to date und berichten von einer rasanten Zeit und den Auswirkungen der Digitalisierung in der Automobilbranche.

Redaktionsteam autoglaser.de und smart-repair.de  12.11.2015 (Martina Weller)

Quelle: Foto Udo Geisler

Autor: AUTO.net GLASinnovation
Quelle: AUTO.net GLASinnovation gmbh

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