Netzwerkstatt: digitale Schadenwelt dreht sich langsam!
Klarer Kurs der Partnerwerkstätten
Der Bundesverband der Partnerwerkstätten (BVdP) wächst. Zur Mitgliederversammlung, mit mehr als 300 Teilnehmern Ende Februar in Kassel, trafen sich so viele Betriebe wie noch nie. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen der Kurs des Verbandes, die Steigerung der Betriebsleistungseffizienz, sowie die Entwicklung von QualiCar und die Digitalisierung in der Schadenwelt.
Volles Haus – mit mehr als 300 Teilnehmern bislang die besucherstärkste Mitgliederversammlung des BVdP.
Neben den aktuellen Entwicklungen im Schadenmanagement, diskutierte man Themen, die die Betriebsleistungseffizienz positiv beeinflussen können. Prozesse optimieren – das erziele wesentlich bessere Ergebnisse. Zwei Gründe für die positive Entwicklung zeigte der operative Geschäftsführer des Verbandes, Marco Senger, auf: „Mit QualiCar und den Best Practice Zirkeln stellen wir unseren Mitgliedsbetrieben zwei entscheidende Instrumente zur Verfügung, um von der Erfahrung anderer Unternehmer zu profitieren und strukturiert an ihren Prozessen zu arbeiten.“ Nach Angaben des BVdP sind mittlerweile mehr als 260 Betriebe in den Best Practice Zirkeln organisiert. „Die Workshops sind einzigartig in unserer Branche, eine echte Erfolgsstory“, hieß es in Kassel.
Marco Senger, operativer GF des BVdP
Klarer Kurs: Der BVdP setzt weiter auf „Kooperatives Schadenmanagement“
Immer wieder diskutierten die anwesenden Mitglieder engagiert über einzelne Arbeitsergebnisse und Projekte, die von der Verbandsspitze vorgestellt wurden. Auch das Prinzip „Kooperatives Schadenmanagement“ stand zur Diskussion. „Wir stehen vor tiefgreifenden Veränderungen im Unfallschadenmarkt und werden noch viele schwierige Verhandlungen im Sinne unserer Betriebe führen müssen“, erklärte der Geschäftsführer Robert Paintinger. „Daher war es bei der Mitgliederversammlung sehr wichtig, dass die Betriebe unsere Position kennen und uns den Rücken stärken.“ Das Stimmungsbild war eindeutig: Die Mitglieder stützen das Prinzip des „Kooperativen Schadenmanagements“ mit einer intensiven Lobbyarbeit. Diesen klaren Kurs vertritt der Bundesverband seit nunmehr fünf Jahren sehr erfolgreich, im Sinne seiner Mitgliedsbetriebe.
Robert Paintinger, GF BVdP
Die Digitalisierung in der Schadenwelt – auch in Kassel ein brandaktuelles Thema:
„Digitale Lösungen müssen allen an der Schadenregulierung beteiligten Gruppen einen Nutzen bringen, Kosten insgesamt senken und Prozesse für alle vereinfachen“, diese Position vertrat Reinhard Beyer, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes während des Podiumstalks in Kassel. Er kritisierte: „Dies ist jedoch heute nicht der Fall. Gerade der Aufwand für Partnerwerkstätten, mit den verschiedenen Systemen zu arbeiten, steigt.“ Eine Nivellierung dieser Prozesse würde doch begrüßt werden.
Reinhard Beyer, BVdP Vostandsvorsitzender
Während des Podiumstalks diskutierten Erik Jahn (Leiter Sales & Customer Service Audatex), Jens Nietzschmann (Geschäftsführer DAT), Jörg Breuer (Vertriebsleiter Control Expert) mit Thomas Geck (Leiter Schaden/Prozessmanagement HUK-COBURG) sowie Steffen Struwe (Vorstand Innovation Group) über Status Quo und Zukunft der digitalen Schadenwelt.
Reinhard Beyer (Vorstand BVdP), Erik Jahn (Leiter Sales & Customer Service, Audatex), Thomas Geck (Leiter Schaden/Prozessmanagement HUK-COBURG), Christian Simmers (GF twinmedia GmbH und Moderation Podiumstalk), Jens Nietzschmann (GF DAT), Jörg Breuer (Vertriebsleiter Control€xpert) und Steffen Struwe (Vorstand Innovation Group) v.l.n.r.
Erik Jahn kündigte für Audatex die Weiterentwicklung von Audanet mit einem neuen Webstandard an. „Wir werden eine elektronische Schadenakte bieten, an der jeder Prozessbeteiligte arbeiten kann. Das wird die Abläufe in der Schadenregulierung deutlich erleichtern.“ Auch Audatex stellte klar, dass sich der digitalen Entwicklung niemand verschließen könne. „In Zukunft werden diese Themen weiter Fahrt aufnehmen.“ Diese Einschätzung teilte auch Jörg Breuer von ControlExpert. „Wir stehen erst am Anfang der Digitalisierung unserer Branche. In der Versicherungswirtschaft wird die elektronische Datenübertragung weiter an Bedeutung gewinnen. Darauf müssen sich die Werkstätten einstellen.“ Der BVdP wird die Neuentwicklung von digitalen Lösungen daher stark aus dem Blickwickel der Partnerwerkstätten betrachten – und sich einmischen. „Neue Standards und die Weiterentwicklung der Systeme sowie Plattformen werden von uns künftig darauf geprüft, welchen Nutzen sie den Betrieben bringen“, erklärte Reinhard Beyer abschließend. „Es kann nicht sein, dass der Aufwand in den Werkstätten weiter steigt und die Betriebe zudem immer tiefer für die verschiedenen Systeme in die Tasche greifen müssen.“ Der Vorstandsvorsitzende kündigte an, dass der Bundesverband seine Mitgliedsbetriebe künftig bei dem Thema Digitalisierung stärker unterstützen werde.
Mit klaren Worten und den Blick in die Zukunft gerichtet, verabschieden sich der BVdP und seine motivierten Mitglieder.
Ihr Redaktionsteam autoglaser.de 11.04.2016 (Martina Weller)
Autor und Bildquelle:
Bundesverband der Partnerwerkstätten e.V.
Albert-Schäffenacker-Str. 7
83646 Bad Tölz