Daten-Tsunami

Was passiert eigentlich mit den Daten von Kamera und Co.?

6. Juni 2016

Moderne Autos sind voll mit Steuergeräten, Sensoren und Kamerasystemen. Viele von ihnen in der Karosserie verbaut, viele aber auch auf der Windschutzscheibe.

Sie haben die Aufgabe, das Fahren sicherer zu machen, indem sie das Fahrzeug und seine Funktionen überwachen und ggf. steuern.
Für diese Mammutaufgabe ist es unerlässlich, dass bestimmte Daten im Fahrzeug erhoben werden. Systeme melden den Steuergeräten Daten, die ihrerseits wiederum darauf reagieren können.
Das ist prima und im Hinblick auf teilautonomes oder gar autonomes Fahren künftig obligat.
Nun geht es bei diesem Thema nicht nur um Daten, die den Steuergeräten in den Fahrzeugen übermittelt werden. Berechtigterweise wirft dieses Thema hier auch Fragen auf, wie z.B. wer hat sonst noch Zugriff auf die im Fahrzeug erhobenen Daten oder welche Daten werden eigentlich überhaupt erhoben?

Datenschützer beschäftigen sich intensiv damit und wie man sich denken kann, sind sie nicht unbedingt meinungsgleich mit den Autobauern!

Der ADAC prescht mit dem Ergebnis seiner aktuellen Studie voll in die Diskussion um Fahrzeugdaten und hat das Thema derzeit wieder forciert.

Der Club wirft den Autobauern vor, dass sie ständig Daten erheben, ohne dass die Verbraucher davon Kenntnis haben. Das ist natürlich sehr brisant.

Im Vergleich testete der ADAC eine Mercedes B-Klasse und einen Renault Zoe und kam zu folgenden Ergebnissen:

Das System der B-Klasse speichert im Intervall von 2 Minuten die genaue GPS-Position, dem Kilometerstand, Verbrauch, Reifendruck, sowie weitere Fahrdaten. Zudem wird die Zahl der elektromotorischen Gurtstraffungen, sowie die Aufteilung zwischen Stadt-, Land- und Autobahnfahrten gespeichert, wodurch man Rückschlüsse auf Fahrstil und Nutzungsprofil ziehen kann. Auch hohe Motortemperaturen und Drehzahlen „sammelt“ das System.



Renault wagt sich noch einen Schritt weiter und schafft sogar die Möglichkeit auf Fernzugriff zum Fahrzeug. Sämtliche Informationen können hier nämlich auch direkt an Renault übermittelt werden. So wird bei jeder Fahrt ein Datenprofil erstellt und an den Hersteller transferiert. Ziemlich spannend: denn bei nicht bezahlten Leasingraten kann Renault das Aufladen der Batterien jederzeit über das Mobilfunknetz deaktivieren, so lange, bis die Bezahlung erfolgt ist.

Auch beim bayerischen Automobilhersteller BMW verhält es sich so ähnlich, wie bei Renault. Der i3 sendet eben auch diverse Informationen an den Hersteller.

Mit den Ergebnissen seiner Studie fordert der ADAC mehr Transparenz von den Automobilherstellern, eine deutlichere Aufklärung der Verbraucher, und das Wichtigste: das Einverständnis der Verbraucher zum Zugriff auf seine Daten!

Für die einzelnen Werkstätten, Kfz-Betriebe, Smart-Repair- oder Autoglasbetriebe, ist die Entwicklung der Wege des künftigen Datenflusses enorm wichtig. Denn an Fahrprofilen, Nutzungsdaten etc. sind sowohl die Automobilhersteller, als auch Banken und Versicherer sehr interessiert. Schon beim Fahrzeugkauf kann also gezielt darauf Einfluss genommen werden, welche Wege in welche Werkstätten dieses Fahrzeug gehen wird.
Ist ein Käufer damit einverstanden, sein Fahrzeug künftig nur noch in die Vertrags- oder Partnerwerkstatt zu bringen und profitiert er daraus eventuell von einem geringeren Versicherungsbeitrag, stehen all diejenigen im Regen, die eben keine Vertrags- oder Partnerwerkstätten sind.

Umso wichtiger, dass alle im Wettbewerb um den Kunden, dieselben fairen Bedingungen erhalten!

In diesem Sinne: einen guten und aussichtsvollen Start in die Woche!

Ihr Redaktionsteam autoglaser.de 06.06.2016 (Martina Weller)

Autor: AUTO.net GLASinnovation
Quelle: AUTO.net GLASinnovation gmbh

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